„Viele Migrationsexperten hatten behauptet, dass die fehlende oder fehlgeschlagene Integration hauptsächlich oder gar vollständig den Europäern zuzuschreiben sei, als ob Integration eine Einbahnstraße wäre. Jede Einwanderungswelle, selbst in typischen Einwanderungsländern wie den Vereinigten Staaten, war auf Ablehnung gestoßen, welche die Einwanderer zu überwinden hatten. Die Problematik bei den nach Europa eingewanderten Muslimen bestand darin, dass viele von ihnen nicht Teil ihrer Gastgesellschaft werden wollten, sondern das Leben in einem Ghetto bevorzugten und von ihren spirituellen Anführern und auch von führenden muslimischen Politikern dazu ermutigt wurden. Zur gleichen Zeit behaupteten sie, sie würden diskriminiert, und die jungen unter ihnen schienen ihren Opferstatus zu genießen. Diejenigen, die es geschafft hatten und denen der gesellschaftliche Aufstieg gelungen war, zogen größtenteils aus dem Ghetto aus, im Gegensatz beispielsweise zu Indien, wo die muslimische Mittelschicht weiterhin in den Bezirken wohnte, in denen ihre Glaubensgenossen lebten.“
„Die EU überkleistert meisterhaft die Schuldenproblematik und die Fehlkonstruktionen in der Währungsunion. Sie wandelt sich zu einer Maschinerie europaweiter Umverteilung, bei der die Zentralbank nicht mehr Hüterin der Preis- und Geldwertstabilität, sondern ein Motor des erhofften wirtschaftlichen Aufschwungs ist. Inflation scheint man in Europa nur noch vom Hörensagen zu kennen. Amerika hat eben medienwirksam seinen Sturz vom ‚fiscal cliff‘ vermieden und damit die Verantwortungslosigkeit vertuscht, mit der seine Politiker jährlich Billionendefizite anhäufen. Das ebenfalls hochverschuldete Japan sieht unter der neuen (alten) LPD-Regierung sein wirtschaftliches Heil weiter und sogar noch verstärkt in einer lockeren Geldpolitik und in kreditfinanzierten Konjunkturprogrammen. Die unangenehme Tatsache, dass ohne Strukturreformen und Einsparungen kein nachhaltiger Wirtschaftsaufschwung zu erreichen sein wird, lässt man gerne ins Unbewusste absinken.“
„Die sozialwissenschaftliche Forschung in Deutschland ist total ideologisiert. Konsens ist, dass die Gesellschaft versagt hat, die Menschen zu integrieren. Wenn es Probleme bei den Migranten gibt, hat das für sie soziale Gründe. Kultur als determinierend zu bezeichnen, ist tabu. Und es wird immer schlimmer. Iranische, türkische, deutsche Studentinnen erzählen mir, dass sie sofort gemobbt werden, wenn sie z. B. über Familienstrukturen forschen wollen: Für Fragestellungen wie ‚Sind Ehrenmorde symptomatisch? Gibt es Zwang zur Ehe, woher kommt das historisch?‘ finden sich keine Professoren.“