Das sinkende Schiff verlassen oder einbunkern?


Tausende Millionäre flüchten aus Westeuropa, Millionen Mittellose fluten herein

Von Bernd Stracke

Selbst konservativ kalkulierende Zukunftsforscher gehen davon aus, dass jene Zeiten nicht mehr allzu fern sind, in denen die autochthonen Europäer in großen Zonen ihres Kontinents zur Minderheit geschrumpft sein werden. Und nicht nur Pessimisten wollen rechtzeitig auf Zeiten vorbereitet sein, in denen es mit der gehabten abendländischen Gemütlichkeit, die eigentlich spätestens seit 2015 keine mehr ist, endgültig vorbei sein wird. Kann man sich vorbereiten? Und wenn ja: Wie?

Für die Methoden, die der Mensch zur Bewältigung von Gefahrensituationen entwickelte, hat die Wissenschaft den Begriff „Kampf-oder-Flucht-Reaktion“ geprägt.[1] Hört man sich unter kritischen Zeitgenossen um, die die sukzessive Selbstabschaffung Europas[2] wachsam verfolgen, stößt man, politisch natürlich korrekt, kaum auf Kampf-, dafür aber umso eher auf Fluchtbereitschaft. Was letztere anlangt, scheinen sich hier die Lager zweizuteilen: Entweder Flucht „nach hinaus“, also fort von hier, oder Flucht „nach innen“, also einbunkern vor Ort, nach Möglichkeit in geschützten Ghettos, für die sich mittlerweile der Begriff „Gated Communities“ („geschlossene Wohnanlagen“) eingebürgert hat.

Flucht nach hinaus: Wieviele Deutsche und Österreicher es wohin zieht

Viel zuwenig Kinder zu kriegen reicht offenbar nicht, um das Abendland auszudünnen: Im Jahr 2017 verließen auch noch 1,1 Millionen Deutsche ihre Heimat, 2016 waren es sogar 1,3 Millionen. Unter den fünf für Deutsche attraktivsten Ländern sind ausgerechnet die vier Visegrád-Staaten Rumänien, Polen, Bulgarien und Ungarn. Danach folgt, vor den USA, Italien.[3]

Aus Österreich zogen im gleichen Jahr 110.119 Personen weg. An der Spitze der „Fluchtbundesländer“ lag Wien mit 44.698 vor Niederösterreich mit 12.570 „Wegziehern“. Zwanzig Jahre zuvor, 1997, hatten „nur“ 70.122 Personen die Alpenrepublik verlassen. Durch den Zuzug von Ausländern (2015 war das Rekordjahr mit 214.410 Zuzüglern, davon 78.063 nach Wien) ergaben sich in allen Bundesländern „positive Wanderungssaldi“. Die in Europa bleibenden „untreuen“ Österreicher wählten vor allem Deutschland, die Schweiz, Ungarn, Großbritannien, Spanien und Italien zu ihrer neuen Heimat. Die in die Ferne ziehenden Österreicher übersiedelten hauptsächlich nach Nord-, Mittel- und Südamerika.[4]

Vor allem Millionäre exilieren, aber nicht nur sie

In der Regel sind es die Reichen, die die Euro-Zone wie ein sinkendes Schiff verlassen. Der „Stern“ titelte kürzlich dazu: „Euro-Zonen-Exit – Millionäre gehen“. Während mittellose Flüchtlinge aus Syrien und Afrika hereinfluten, verließen 2016 mehr als 4.000 Millionäre Deutschland, was einer Verzehnfachung innerhalb weniger Jahre entspricht. Wer wahrscheinlich lieber heute als morgen die Koffer packen würde, aber aus finanziellen Gründen bis zum möglicherweise bitteren Ende vor Ort festgekettet bleibt, das sind die weniger Betuchten aus den – oft schon zu No-Go-Areas gewordenen – Problemgegenden. Ja, Europa ist kein gemütliches Zuhause mehr für Wohlhabende. Rom, Athen und vor allem Paris zählen zu den Städten mit dem größten Millionärs-Exodus. Alleine die Seine-Metropole verlor in einem Jahr gleich 7.000 Millionäre, also sechs Prozent der Geld-Elite. Die Abwanderung der Super-Reichen soll weiter zunehmen, heißt es in düsteren Prognosen. Dass unter den beliebten Zielen neben Australien auch Israel aufscheint, wird mit dem Exodus der Juden aus Europa erklärt (weiter unten mehr dazu).

Neben der Zunahme gesellschaftlicher Spannungen spielen das schwindende Vertrauen in die Justiz und die Qualität des Schulsystems für diese Entwicklung eine Rolle. Mit dem Wohnort verlagert sich oft auch das Zentrum der Geschäftsaktivitäten. Betroffenen Ländern und Städten gehen dauerhaft Kaufkraft und Steuerertrag verloren. Die Reichen scheinen als eine Art Frühwarnsystem der Gesellschaft zu fungieren: Dank ihres finanziellen Rückhalts, guter Ausbildung und internationaler Kontakte können sie leichter auswandern. Zumal Vermögen in Ländern wie Kanada und Australien in aller Regel zu legaler Einwanderung verhilft. Der Auszug der Millionäre bedeutet aber wohl nicht zwangsläufig, dass sich die restliche Bevölkerung in den Fluchtländern wohlfühlt. Auf Dauer muss man von einem gesteigerten Auswanderungswunsch bis weit in die Mittelschicht ausgehen. Die Städte, die die meisten Millionäre anzogen, sind Sydney (4.000), Melbourne (3.000), Dubai, Vancouver und Tel Aviv, (je 2.000). Dort explodieren logischerweise die Immobilienpreise.

Auf seinem Blog Think Beyond The Obvious, den der Wirtschaftswissenschaftler Daniel Stelter betreibt, postete Karina Vogel kürzlich: „Mein Mann und ich haben zum ersten Mal nach der Grenzöffnung 2015 über Auswanderung nachgedacht, und nach der Bundestagswahl 2017, als für uns jede Hoffnung starb, haben wir Nägel mit Köpfen gemacht. In vier Wochen sind wir weg.“

Einer Tiroler Speditionsunternehmerin (und „Genius“-Abonnentin) fiel noch etwas anderes auf: „Wir sind ein kleiner Betrieb. Migration, also Arbeitsmigration, ist unser Geschäft. Wir stellen seit geraumer Zeit fest, dass die jungen, intelligenten, gut ausgebildeten Österreicher aus den sogenannten MINT- Berufen[5] auswandern, hauptsächlich in die Schweiz, aber auch, und das ist neu, nach China!!! Einer der Gründe, warum ausgerechnet China, lautete: Dort ist es sicher!!! Mit blieb die Spucke weg, als ich dieses Argument von einer Kundin hörte.“

„Große“ Flucht aus Europa

Die Webseite dieunbestechlichen.com meldete 2018 eine neue „Flüchtlingswelle“. Um dem gescheiterten Multikulti-Traum zu entkommen, zögen viele Westeuropäer nach Ungarn: „Niederländer, Belgier und Deutsche flüchten vor dem Islam und den irre gewordenen Politikern, um im Land Viktor Orbáns Kolonien zu gründen. Besonders für Fachkräfte, junge Familien und wohlhabendere Bürger ist Ungarn das gelobte Land. Dort können sie ein neues Leben in Sicherheit beginnen. Christliche Werte haben in Ungarn noch eine Bedeutung, und sie müssen nicht befürchten, für ihre politische Überzeugung verfolgt zu werden.“[6]

Laut France Info treibt der „Multikultiwahn“ auch immer mehr Franzosen dazu, eine sichere Bleibe in Ungarn zu suchen. Dazu animierte sie die Filmdoku „Ungarn: Das verheißene Land“, die das Leben von Franzosen untersucht, die nach Budapest übersiedelten, nachdem sie in den Pariser Vororten immer wieder angegriffen und ausgeraubt worden waren. Für Westeuropäer, darunter auch so manche Deutsche und Österreicher, hielt Ministerpräsident Orbán 2017 eine herzliche Begrüßungsrede: „Wir werden wahre Flüchtlinge hereinlassen. Deutsche, Niederländer, Franzosen und Italiener, verängstigte Politiker und Journalisten, die hier in Ungarn das verlorene Europa in ihrer Heimat finden wollen.“[7] Offiziell wanderten von 2008 bis 2017 „nur“ 10.013 Deutsche nach Ungarn aus (allein 2017 waren es 1.047). Nicht in dieser Zahl scheinen die vielen längst inoffiziell in Ungarn lebenden Deutschen auf, die ihren deutschen (Neben-)Wohnsitz behalten haben. Um den Plattensee gibt es mittlerweile ganze deutsche Siedlungen mit deutschen Cafés, deutschen Restaurants, deutschen Bäckereien und deutschen Metzgereien. Und die Ungarn gelten als deutschfreundlich.

Auch der Hurun-Report[8] widmet sich der Wanderschaft der Superreichen. Rupert Hoogewerf, Forschungsleiter dieses Reports, attestiert Deutschland die Rolle des „weltweit größten Milliardärs-Vertreibers überhaupt“. Große Vermögen würden offenbar zwar nach wie vor in Deutschland gemacht, nur blieben sie nicht in Deutschland. Lieblingsziel des deutschen Groß-Vermögens sei das Nicht-EU-Land Schweiz. Für den Michel sei das keine gute Entwicklung: Dem Personen-Wegzug folge ein Abfluss von Vermögen, Geschäftstätigkeit und natürlich auch von Steuereinnahmen.

Die Zahl der Immigrationsanträge Deutscher für Uruguay hat sich binnen der letzten Jahre verzigfacht. Genaue Zahlen kann (oder will) das uruguayische Immigrationsamt nicht nennen. Aber die Wartefrist für die Bearbeitung der Immigrationsanträge soll sich von wenigen Wochen auf mittlerweile fast ein Jahr verlängert haben. In Uruguay leben derzeit etwa 10.000 Deutsche. Hinzu kommen etwa 40.000 Deutschstämmige. Man ist dort Ausländern gegenüber aufgeschlossen, allerdings gelten die Lebenshaltungskosten als extrem hoch. Selbstständige deutsche Arbeiter, Techniker und Ingenieure werden mit offenen Händen aufgenommen. Preußische Tugenden, in Deutschland oft schon verhasst, genießen in Uruguay einen legendären Ruf.

„Ersatz“ für den Aderlass

Während Wohlhabende aus der Euro-Zone flüchten, fluten – quasi als „Ersatz“ für den Aderlass im alten Europa – Mittellose aus Syrien und Afrika herein: Auf diesen politisch brisanten Zusammenhang verweist Andrew Amoils, Leiter des 2017 veröffentlichten Reports über „Weltweiten Wohlstand und Trends der Vermögens-Migration“.[9] Zwar haben es die „Seenot-Retter“ zunehmend schwerer, ihre Schwimmwestenlast in Europas Häfen abzuladen, weil die Verteilung in aufnahmewillige Länder nicht mehr so recht klappen will. Auch der Balkan ist für illegale Migranten aus Ost und Süd immer schwieriger zu überwinden. Und Welcome-Winkerinnen mit Teddybären wurden zuletzt auch schon sehr rar. Aber der Zustrom von außen hält an. Über Familiennachzugsrechte informieren gefinkelte Linksjuristen, und die Geburtenrate der Neu-Bürger übersteigt nach wie vor jene der Menschen, die schon länger hier wohnen, um ein Vielfaches. In der Amoils-Studie heißt es dazu: „Während die einen auf Schlauchbooten das Mittelmeer überqueren wollen, ist die Flucht der Reichen weniger spektakulär, doch die Wanderungsbewegungen der Millionäre nehmen weltweit zu. Offenbar handelt es sich um weit mehr als die üblichen Verlagerungen des Wohnsitzes im Ruhestand – die Reichen sind auf der Flucht. Aber nicht nur die Reichen, sondern auch die Mittelschicht und, wo sie dazu in der Lage ist, sogar die Arbeiterklasse.“

DI Dr. Klaus Woltron, ehemaliger Industrie-Lenker und Wirtschaftsphilosoph, stellte am 3. März in der Kronenzeitung die von Politik, Kirche und Mainstream-Medien meist ignorierte Frage: „Wieviele Menschen trägt die Welt“ und rechnete den Lesern vor, dass, „wenn wir eine Million Afrikaner bei uns aufnehmen wollten, dies der dortige Bevölkerungsüberschuss schon in 14 Tagen wettmachen würde“. Deutschland, das in nur einem Jahr (2018) mit Mühe und Not und gutem schwarzrotgrünem Willen eine Million Migranten aufnahm und kleinlich über eine Jahresobergrenze von 200.000 diskutiert, sieht sich jährlich mit 24 Millionen (!) neuer Erdenbürger auf dem Schwarzen Kontinent konfrontiert, den „Zinseszinseffekt“ noch gar nicht eingerechnet.

„White Flight“, Flucht der Weißen

Der Geograph und Autor Mag. Jan Mahnert analysierte kürzlich im „Genius“ („Geographie der Revolte, Flucht vor Multikulti“, Ausgabe 2019-01+02) am Beispiel Frankreichs: „Ein weiterer Grund, weshalb die Mittelschicht und die Arbeiterklasse zunehmend die Metropolen und Banlieues verlassen, ist die außereuropäische Einwanderung. In den USA wird dieses Phänomen white flight, Flucht der Weißen, genannt, doch Christophe Guilluy [10] zeigt, dass nicht nur weiße Franzosen, sondern auch Einwanderer europäischer sowie auch außereuropäischer Abstammung die ethnisch durchmischten Wohngebiete verlassen oder meiden.“ Der Grund dafür sei nicht etwa Rassismus, sondern der Wunsch, weiterhin die Mehrheit zu bilden. Niemand wolle zur Minderheit werden, denn Minderheiten seien immer auf das Wohlwollen der Mehrheit angewiesen – eine unbequeme Lage. Guilluy zeigt anhand zahlreicher Beispiele aus der ganzen Welt, wie universal der Wunsch ist, Mehrheit zu bleiben. Er erklärt auch, dass gerade die freiwillige Segregation in Frankreich womöglich größere ethnische Spannungen, gar Konflikte, verhindert hat und noch verhindert. Lieber gehen Menschen einander aus dem Weg, statt einander zu bekämpfen. Guilluy geißelt die Heuchelei zahlreicher Angehöriger jener Klassen, die Vielfalt für alle predigen und sogar erzwingen wollen, aber selbst in segregierten Stadtteilen leben und ihre Kinder dort in Schulen schicken.

Der langjährige frühere „Presse“-Chefredakteur und erfolgreiche Blogbetreiber Dr. Andreas Unterberger weist auf eine bestürzende Parallele zum Europa des 17. bis 19. Jahrhunderts hin, die man gern übersehe: „Europa hat damals seine Überbevölkerung in andere Kontinente entsorgt, Richtung Amerika, Australien oder Südafrika. Diese Entsorgung bedeutete aber die Vernichtung, Versklavung, Kolonialisierung dortiger Völker, wie etwa der Indianer und Aborigines. Das muss zur besorgten Frage führen: Wenn heute Afrika und Asien ihre Überbevölkerung in noch größeren Massen nach Europa entsorgen – steht dann nicht zwangsläufig den Europäern ein ähnliches Schicksal bevor wie Indianern[11] und Aborigines?

Zahlreiche Anbieter

Die Zahl derer, die Auswanderern Hilfestellung anbieten, ist Legion. Momentan scheint dies – trotz (oder wegen?) des islamfeindlichen Anschlages im neuseeländischen Christchurch bei Europamüden besonders beliebt zu sein. Der Wiener Reinhold Alber, www.albernet.at, sieht in „down under“ für folgende Berufe Zukunftschancen: Programmierer, Web-Designer, Y2000-Experten, Kenner älterer sowie neuerer Programmiersprachen, Systemadministratoren, SAP-Experten, Techniker, Installateure, Elektriker, Dachdecker, Zimmerleute, Maler, Maurer, Tischler, Schlosser, Schweißer, Monteure, Kfz-Mechaniker (besonders für japanische Fabrikate) sowie Köche und Hotelpersonal.

Von Nussdorf am Attersee aus gibt DIng. Markus Mairinger auf https://www.auswandertips.com gute Ratschläge für neue Domizile in aller Welt. Nicht nur auf Mauritius, den Seychellen, den Philippinen und in Costa Rica, sondern auch dort, wo keine Geringere als die deutsche Noch-Kanzlerin Angela Merkel eine Fluchtburg „für alle Fälle“ erworben haben soll: In Paraguay. Der umtriebige Internet-Poet Herwig Seidelmann kommentiert eine diesbezügliche Meldung im Netz entsprechend sarkastisch: „Frau Merkel weiß schon, warum sie sich dort eingekauft hat. Abzuhauen, also wie die Ratten[12] das sinkende Schiff im Stich zu lassen, nachdem sie es in schwerste Seenot gebracht hat. Aber das eigene Land samt Nachbarn einer Immigrationswelle auszusetzen, die sich gewaschen hat.“

Juden in Angst: Wegzug aus Europa

„France – Soon with no Jews?“ („Frankreich – bald ohne Juden?“) übertitelte im April Dr. Guy Millière, Professor an der Pariser Uni und Autor von 27 Büchern über Frankreich und Europa, auf der Internet-Plattform „Gatestone Institute“ eine bedrückende Analyse. In bloß fünf Jahren seien in Frankreich 250 Menschen von islamistischen Terroristen ermordet worden. Millières Quintessenz: „Das Hauptproblem ist die Verbreitung von Hass gegen Juden, gegen Frankreich und die westliche Welt. Viele muslimische Extremisten schüren Mord, immer häufiger kommt es zu Morden.“ Der Autor bringt dazu das Beispiel von Sarah Halimi, einer älteren jüdischen Ärztin, die in ihrem Haus in Paris grausam gefoltert und ermordet wurde, ehe sie ein Mann mit dem Ruf „Allahu Akbar“ („Allah ist grösser“) aus ihrem Fenster warf. Wenig später wurde in Paris die behinderte Jüdin Mireille Knoll, eine Holocaust-Überlebende, von einem muslimischen Extremisten in ihrer Wohnung vergewaltigt, gefoltert und ermordet. Französische Politiker und Journalisten scheuten sich davor zu sagen, was Sache sei, weil sie nicht der „Islamophobie“ beschuldigt werden wollten. In zwei Jahrzehnten habe jeder fünfte französische Jude das Land verlassen. Laut einer Umfrage wollen 40 Prozent der noch in Frankreich lebenden Juden ebenfalls gehen. Obwohl die Juden weniger als 0,8 Prozent der französischen Bevölkerung ausmachen, wird zum Schutz ihrer Gotteshäuser und Schulen die Hälfte aller auf Frankreichs Straßen stationierten Militärs und Polizisten benötigt. Laut einer Fondapol-Studie[13] haben 42 Prozent der praktizierenden Muslime in Frankreich antisemitische Gefühle. Mehr als jeder vierte französische Muslim sei strikt gegen die Lehre des Holocaust in Schulen. Viele sagen überhaupt, der Holocaust sei eine jüdische Erfindung.

Auch in Deutschland entschließen sich immer mehr – speziell junge – Juden, ins sonnige Israel auszuwandern. Der Grund sei steigender muslimischer und linker Antisemitismus. „Ich kann nicht einschätzen, wie schlimm das noch wird, erklärte die alleinerziehende Evelyn Mende in der „Welt“.[14] Ihre 15-jährige Tochter Golda sitze in Berlin auf gepackten Koffern und denke, dass es hier keine Zukunft für Juden gebe. Ab September werde sie in der Nähe von Tel Aviv auf ein Internat gehen. Ermöglicht werde die Auswanderung durch die israelische Organisation Naale, die vor Ort mit kostenloser Ausbildung jungen Juden aus aller Welt das Leben schmackhaft macht.

„Binnenflucht“ – persönliche Wunschghettos

Schon seit jeher sucht der Mensch ein geschütztes Wohnumfeld. Je nach finanziellen Verhältnissen schirmt er sein Haus mehr oder weniger solide vor ungebetenen Gästen ab. Neben Einzel-Anlagen kristallisierte sich – ökonomisch durchaus sinnvoll – im Laufe der Zeit der Zusammenschluss von Gleichgesinnten heraus. 1857 entstand im US-Bundesstaat New Jersey mit dem „Llewwellyn Park“ die erste „Gated Community“. Beispiele folgten in Arizona, Kalifornien und Florida.

Der eigentliche Boom in den USA begann in den 1970er-Jahren. Bald waren Gated Communities nicht mehr allein der privilegierten Bevölkerung vorbehalten. Um die Jahrtausendwende gab es in den USA schon über 20.000 Gated Communities für mehr als neun Millionen Amerikaner. Heute schätzt man, dass gut drei Prozent der US-Gesamtbevölkerung in Gated Communities leben. Zieht man in Betracht, dass es zusätzlich noch viele Wohnanlagen gibt, die zwar nicht durch Tore und Mauern geschützt sind, aber über andere Sicherheitsmaßnahmen – bis hin zu Stacheldrahtumzäunungen – verfügen, dürften 20 Millionen US-Amerikaner in isolierten Siedlungen leben. Seit rund 20 Jahren breitet sich die „umzäunte“ Wohnform zunehmend auch in Europa und Asien aus.

Zu den häufigsten Motiven, sich abzuschotten, zählen die Angst vor Kriminalität, das Verlangen nach Ruhe, Privatsphäre und kultureller Homogenität sowie die Unzufriedenheit mit öffentlichen Dienstleistungen. Neben einer eigenen Infrastruktur mit Scheinwerfern, Videoüberwachung, Service durch Doormen oder Concierges, Pools, elitären Geschäften, Schulen und Krankenhäusern schätzen manche Siedler die Möglichkeit der Mitgestaltung des eigenen Wohnumfelds. Solche Viertel erzielen einen hohen Status. Viele Communities werden durch Homeowners Associations verwaltet, die neben den Grundstücken auch Teile der Straßen und Gehwege besitzen.

Schon über 40 Prozent der Siedlungskomplexe im Westen, Süden und Südosten der USA sind Gated Communities. Einige etablierten sich bereits als vollständig unabhängige Gemeinden, darunter Canyon Lake (Kalifornien) mit 14.000 Einwohnern. Der Wohnpark Desert Mountain in Scottsdale verfügt über 29 kleinere Dörfer und ist auf ca. 3.200 Hektar verteilt. Davon liegen 800 Hektar im Tonto National Forest. Die komplette Anlage mit fünf Golf- und 17 Tennisplätzen, drei Clubhäusern und anderen luxuriösen Möglichkeiten ist radarüberwacht und somit ständig kontrolliert. Insgesamt sind 600 Bedienstete eingestellt. Der Preis für einen Wohnkomplex variiert zwischen 1,25 und 8,7 Mio. US-Dollar. Die „Weltwoche“ beschrieb schon 1997 „antiseptische“ Idylle wie Glenmore (Virginia), die Chesapeake Ranches (Washington) und das Hidden Valley (Los Angeles). Manche Objekte sind hoch versichert, damit sie nach Hurricans wiedererrichtet werden können und nicht als Ruinen leer stehen.

Beispiele in Europa und anderswo

In der „Finca“ bei Madrid wohnen zahlreiche Fußballstars von Real Madrid abgeschottet in einer Wohnanlage in nahezu baugleichen Häusern, die der Architekt Joaquin Torres plante.

Beispiele in Frankreich, wo diese Einheiten Ensembles résidentiels clos heißen, sind die „Domaine Le Grand Duc“ in Mandelieu bei Cannes sowie „Les Hauts de Vaugrenier“ und die „Domaine du Loup“ in Villeneuve-Loubet bei Nizza. Im 16. Pariser Bezirk liegt die „Villa Montmorency“.

Auch in Osteuropa entstanden, besonders nach 2000, geschlossene bewachte Wohnkomplexe, so in Sankt Petersburg, Warschau und Sofia. Sie dienen meist jungen wohlhabenden Personengruppen und international tätigen Akteuren als Quartier. Dem Staat traut das Publikum einen effizienten Schutz dieser Wohnungen oft nicht mehr zu. Polen hat besonders viele solcher Siedlungen, die dort Osiedla strzez˙one oder Osiedla zamknie˛te heißen.

In Südafrika zogen sich Angehörige der Ober- und Mittelschicht seit den 1990er-Jahren in eingezäunte, extrem gesicherte sogenannte Compounds (deutsch: Gehege) zurück, die einzelne Häuser oder ganze Wohnanlagen umfassen. 2007 häuften sich im Zuge eines stundenlangen Stromausfalls in einzelnen Wohnvierteln die Einbrüche in den von Elektrozäunen gesicherten, nun aber stromlosen und daher nicht mehr abschreckenden Wohnanlagen.

In China entstehen nahezu alle neu gebauten Wohngebiete als Gated Communities. Sie sind stets eingezäunt, die Zugangskontrollen sind aber unterschiedlich stark ausgeprägt. Ihre Ursprünge haben diese Wohngebiete zum einen in den Dorfstrukturen des alten China, zum anderen in den Wohnkomplexen (Werkswohnungen) der Danweis.[15] Um den kollektivistischen Ursprung dieser Wohnform zu unterstreichen, wird auch der Begriff „Enclosed Neighborhoods“ verwendet. Da die überwiegende Mehrheit der Stadtbevölkerung in Gated Communities lebt, sind diese sozial akzeptiert; offen zugängliche Wohnkomplexe und freistehende Häuser sind in China unüblich. Die chinesischen Behörden achten auf soziale Durchmischung.

In Portugal und Brasilien lauten die entsprechenden Synonyme Condominios fechados bzw. Condominios exclusivos oder Loteamentos fechados. In Venezuela, Argentinien und Ecuador heißen die Gated Communities Barrios cerrados, Barrios privados oder Urbanizaciones cerradas. Unter Condominios verticales versteht man gesicherte, vorwiegend der Ober- und Mittelschicht vorbehaltene Apartmenthochhäuser. Eine Spezialform ist der Torre jardin, ein Apartmenthochhaus, das von der Straßenfront zurückgesetzt ist und über eine private Grünfläche nur für die Bewohner verfügt. Nahe von São Paulo leben in Alphaville 50.000 Menschen in 33 völlig von der Außenwelt abgeschotteten Wohnsiedlungen. Ein sechs Meter hoher und fünf Kilometer langer Betonwall, Stacheldraht, allgegenwärtiges Wachpersonal und strenge Zugangskontrollen suggerieren höchste Sicherheit und eine Atmosphäre von absoluter Ordnung und Ruhe. Der Rasen erscheint wie mit dem Rasierapparat gestutzt. Die Infrastruktur umfasst 21 Banken, eine luxuriöse Privatklinik, eine eigene Universität und über 100 Zahnärzte. Die Bewohner gehören allesamt den Klassen AA, A und B (Monatseinkommen zwischen 3.000 und 10.000 Dollar) an. Über das Projekt berichtete die „Weltwoche“ bereits 1999, mittlerweile entwickelte sich der Begriff Alphaville zu einer eigenen Marke und einem Synonym für Premium-Immobilien. Der Planer, Architekt Yoshiro Takaoka, zeichnet auch für den nur 7 km entfernten Siedlungsverband Aldeia da Serra (Bergdorf) auf 1.000 Metern Seehöhe verantwortlich.

Abgesehen vom Fakt, dass sich Israel mit seinen Sperranlagen gegen Palästina in Form von acht Meter hohen Stahlbetonmauern, die teilweise bis zu 40 Meter in die Tiefe reichen, selbst in einen einzigen großen Käfig gesperrt hat,[16] boomen Gated Communities im herkömmlichen Sinn auch in diesem Staat. Einer aktuellen Studie zufolge [17] verbindet dieser Trend die Phänomene globaler Privatisierungstrends mit der Zunahme „neo-liberaler Landschaften“. Die Gated-Community-Idee sei von dortigen Städteplanern ursprünglich nicht favorisiert worden, doch sei in der Gegend von Tel Aviv da und dort der Wunsch nach einem abgeschiedenen Leben bei gleichzeitigem Genuss der Großstadtvorteile geäußert worden.

Deutschlands bekanntestes Gated-Community-Beispiel ist die Arcadia-Wohnanlage an der Havel. Sie liegt in der UNESCO-geschützten Parklandschaft Potsdams und bietet auf einer Fläche von ca. 30.000 Quadratmetern Platz für acht Villen und 43 Wohnungen. Die Anlage lässt einen Ausblick auf die Schlösser Babelsberg und Glienicke zu, ist umzäunt und wird mit Kameras überwacht. Hinzu kommen eine Alarmanlage sowie fixangestellte Doormen, die in Pförtnerhäuschen am Eingangstor sitzen und nur angemeldete Besucher einlassen. Zusätzlich werden Hol-, Bring- oder auch Reparaturdienste angeboten. Der „Barbarossa-Park“ im Zentrum von Aachen wurde 2005 auf einer Brachfläche von 3.500 Quadratmetern als geschlossene Wohnanlage mit 29 luxuriösen Eigentumswohnungen gebaut. Ein Stück der in die Anlage integrierten historischen Stadtmauer, ergänzt um einen meterhohen efeubewachsenen Drahtzaun, schirmt die Anwohner ab. Der Zutritt erfolgt durch ein Gittertor. Die Wohnanlage „Am Münchner Olympiaberg“ wurde 2000 von der „Bayerischen Hausbau“ auf dem Gelände einer ehemaligen Molkerei gebaut und besteht aus zehn fünfgeschossigen Solitär-Häusern mit einer 22.000 Quadratmeter großen Gartenlandschaft. Im autofreien Hof in der Mitte befinden sich ein 70 Meter langes Wasserbecken sowie fünf Kinderspielplätze. Eine zweieinhalb Meter hohe Mauer sowie ein eisernes Tor mit Videoüberwachung schützen die Bewohner vor unerwünschten Besuchern.

Auch „soziale Zäune“

Daneben wissen Betuchte auch, wie sie, natürlich ihren Kindern zuliebe, „soziale Zäune“ errichten: Im Hamburger Villenviertel von Wellingsbüttel liegt, idyllisch im Grünen, die für 130 Knirpse ausgelegte Kita Rabenhorst. Kopfsteinpflaster, Kaminzimmer, Balkendecke, kunstvolle Erker. Der Prospekt spricht Klartext: Die Finanzsituation der Eltern sei „gut oder sehr gut“. Denn: „Ein Großteil der Eltern sind Anwälte, Ärzte, Organisationsberater, Makler und Geschäftsinhaber. Von den Familien mit Migrationshintergrund nehmen nur wenige unser Betreuungsangebot in Anspruch.“

Seit einiger Zeit schafft sich die exklusive Wohnform auch in Österreich ihren Raum. Das Vorzeigemodell einer solchen „Corporate Village“ (mit angeschlossenem Golfplatz), gebaut von Frank Stronach, wurde 1996 eröffnet: Der „Wohnpark Fontana“ liegt in Oberwaltersdorf bei Wien.[18] Zwar fehlen ihm einige klassische Gated-Community-Features, diese werden aber durch entsprechende Adaptionen ersetzt. So gibt es kein verschließbares Tor oder sichtbares Wachpersonal am Eingang, und die Abgrenzung bilden nur Zäune oder dicht bewachsene Waldstücke. Der Charakter eines „echten“, geschlossenen Wohnkomplexes ist aber durch „weiche Grenzen“ trotzdem gewährleistet. Der räumliche Abstand zur Umgebung, eine typisch modellhafte Bauweise und die Anordnung der Häuser suggerieren Abgeschiedenheit und Privatsphäre.

Benkos schusssichere Abschottung

Unter dem Titel „Am Arlberg funkeln die Sterne“ schildert „Die Presse“ ein Beispiel temporärer Abschottung[19]: „Nicht nur in Megève oder Courchevel, auch am Arlberg gibt es immer mehr private Luxusdomizile. Das „Chalet N“ in Oberlech ist das beste Beispiel. Wenn es sich beim Eigentümer um René Benko handelt, dessen Immobilienportfolio das größte Kaufhaus Europas mitten in Berlin und das Goldene Quartier in Wien umfasst, kann man von Außergewöhnlichem ausgehen. Wo früher ein altes Berggasthaus war, entstand für kolportierte 38 Mio. Euro eine Ferienimmobilie, die an Exklusivität und Hochpreisigkeit im Alpenraum unübertroffen sein dürfte. Das Chalet N (die Initiale „N“ steht für Benkos Gattin Nathalie), bietet Platz für 20 Leute inklusive der 400 Quadratmeter großen Master-Suite. Zwei Restaurants, ein Spa, ein Privatkino, ein Weinkeller mit einem Sortiment auf bestem Château-Pétrus-Niveau – und natürlich Butlerservice rund um die Uhr: Das gibt es für 270.000 Euro pro Woche, Catering inklusive. Alles wirkt gediegen und für die Ewigkeit gebaut. Dunkle Verkleidungen aus altem Eichen- und Tannenholz, glitzernde Accessoires und – ja, das braucht man vielleicht einmal – schusssichere Fenster. Wann sitzt man schon auf 8.000-Euro-Toilettenschüsseln der japanischen Marke Toto, die automatisch den Deckel liften und senken, spülen, heizen und massieren. Wer hier logiert, wird natürlich nicht verraten. Dass darunter ein Beiratsmitglied der Benko-eigenen Signa Holding wie Exkanzler Alfred Gusenbauer sein könnte, ist wohl nicht ganz abwegig.“

„Schweden, nein danke“

1975, als das schwedische Parlament beschloss, das Land in großem Stil für multikulturelle Zuwanderung zu öffnen, wurden 421 Vergewaltigungen angezeigt. 2014 waren es schon 6.620 Fälle. Das von Sozialdemokraten regierte Land wurde „für Frauen das gefährlichste Land außerhalb Afrikas, mit einer Vergewaltigungshäufigkeit, die zehnmal höher liegt als bei seinen europäischen Nachbarn“, konstatiert David Goldman in der „Asia Times“. Die einst stolzen Wikinger seien „zu einer von ideologisch irregeleiteten Weibern dominierten Waschlappengesellschaft umerzogen“ worden, in der importierte Missstände bis zur Selbstverleugnung vertuscht werden“. Darunter leidet auch Schwedens Ruf im Ausland: Der zu den „Baltic Conference Series“ nach Stockholm eingeladene Wissenschaftler DDr. Norbert Schwarzer lehnte seine Teilnahme ab, weil er kein Land besuchen wolle, das „in nur wenigen Jahren in der internationalen Sicherheitsrangliste um mehr als 30 Plätze abgerutscht ist, und in dem sich die Polizei mehr damit beschäftigt, Vergewaltigungen zu vertuschen, missbrauchte Frauen und Kinder davon abzuhalten, eine Anzeige zu erstatten und Gedankenverbrechen zu verfolgen, als gegen kriminelle „Flüchtlings“-Banden vorzugehen. Ich muss in Merkels Deutschland leben, und die Dinge sind auch hier schon schlimm genug. Halten Sie diese Konferenz woanders ab, dann bin ich vielleicht interessiert.“[20]

Die Mini-Fluchtvariante: Die „City-Quitter”

Eine minimale Fluchtvariante besteht im Wechsel aus der unsicheren und sich immer mehr verteuernden Urbanität aufs billige, nachbarschaftsfreundliche und vor allem kriminalitätsarme Land. Der für diese Gruppe geprägte Fachbegriff lautet „City-Quitter“. Ein pensionierter hoher Rechnungshofbeamter und ein bekannter Ex-ORF-Moderator, beide „Genius“-Leser, zogen aus genau diesen Motiven von Wien weg, um sich für immer in der idyllischen Oststeiermark anzusiedeln. Und bereuen ihre Entscheidung in keiner Weise.

Der deutsche Wohneigentumsreport 2018, herausgegeben vom Immobilien-Konzern Accentro Real Estate, meldet neuerdings einen deutlichen Geschäftsrückgang in den Metropolen – das Angebot sei knapp und die Preise seien hoch. Gerade in den neuen Bundesländern gebe es erstaunliche Bewegungen, stellt Accentro-Vorstand Jacopo Mingazzini im „Spiegel“ fest: „In Berlin wurden zuletzt für eine Eigentumswohnung im Schnitt 264.000 Euro gezahlt. Im Zehnjahresvergleich beträgt der Preisanstieg satte 134 Prozent. Auch in München, Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt haben sich die Preise auf Zehnjahressicht mindestens verdoppelt. Diese Entwicklung führt in Ballungsgebieten dazu, dass sich immer mehr Menschen an der Peripherie niederlassen. Das wiederum hat als logische Entwicklung zur Folge, dass auch dort die Preise in die Höhe schnellen. Der Trend ist aber erst im Anfangsstadium.“

„Wir befinden uns in der Inkubationszeit zur Katastrophe“

Der Journalist und Autor Helmut Müller plädiert schon seit längerem „jenseits von Schwarzmalerei und Angstmache, bereit zu sein“ und empfiehlt jedem Bürger, Vorsorge in verschiedenen Lebensbereichen wie Finanzen, Nahrungsmitteln, Hausapotheke, Energieversorgung und Sicherheit zu treffen. Müller interviewte dazu auch den (mittlerweile verstorbenen) Sicherheitsexperten Ing. Wilmont Franta, der schonungslos konstatierte: „Wenn es kein Wachstum mehr gibt, kommt alles daher, was zu fürchten ist. Von der Mordbrennerei bis zum Bürgerkrieg samt Fluchtbewegungen. Aber man kann Vorsorge treffen. Das sehen Sie bei mir im Kleingarten. Zum Beispiel Boxen für Kaninchen, in Krisenzeiten eine wunderbare Frischfleischquelle. Brennholz habe ich für mehrere Jahre vorrätig. Sicherheit ist kein Zustand, sondern ein Verhalten. Man soll alle legalen Möglichkeiten ausschöpfen, sei es eine Sicherheitstür der Widerstandsklasse 3 oder bloß ein Pfefferspray. Jeder sollte wissen, dass er in Österreich unter normalen Umständen sogar einen Rechtsanspruch auf zwei Schusswaffen der Kategorie B nach dem Waffengesetz im Sinne einer Waffenbesitzkarte hat. Künftig könnte es sinnvoll sein, den öffentlichen Raum zu gewissen Zeiten möglichst zu meiden. Wir befinden uns in der Inkubationszeit zur Katastrophe. Nur das Wann ist offen, nicht das Ob.“

Hoffen wir, dass das „Wann“ noch möglichst lange nicht eintritt.

Anmerkungen

[1] Den adäquaten englischen Begriff „fight-or-flight-response“ prägte der US-amerikanische Physiologe Walter Bradford Cannon (1871–1945).

[2] https://jungefreiheit.de/sonderthema/2017/europa-schafft-sich-ab-die-fluechtlingsluege-2017-teil-zwei/.

[3] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157450/umfrage/hauptziellaender-der-auswanderer-aus-deutschland-2009/.

[4] https://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/bevoelkerung/wanderungen/wanderungen_mit_dem_ausland_aussenwanderungen/index.html.

[5] MINT-Fächer ist eine zusammenfassende Bezeichnung für Unterrichts- und Studienfächer bzw. Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.

[6] https://michael-mannheimer.net/2018/10/31/nach-der-ddr-schon-wieder-fluechten-deutsche-aus-deutschland-diesmal-gen-osten-nach-ungarn.

[7] https://www.francetvinfo.fr/politique/video-hongrie-la-terre-promise_2988893.html

[8] www.hurun.net

[9] https://www.stern.de/wirtschaft/geld/millionaere-fliehen-aus-deutschland---die-nerze-verlassen-das-sinkende-schiff-7354096.html).

[10] Der französische Geograph und Autor Christophe Guilluy, Jahrgang 1964, wirft u. a. der politischen Elite vor, den Kontakt zu den unteren Klassen verloren zu haben, was den Aufstieg der französischen rechten Partei „Rassemblement National“ (vormals „Front National“) mit erkläre.

[11] Unterberger spielt damit zweifellos auf die Indianerreservate an, jene konkret begrenzten Gebiete mit separater Rechtsstellung, die indigenen Ethnien Amerikas von verschiedenen Staaten ohne deren Mitbestimmung zugewiesen wurden. In einigen Fällen (insbesondere in den verbliebenen Wildnisgebieten Kanadas und Amazoniens) liegen solche Reservate auf dem ehemaligen Stammesgebiet, von dem sie in den meisten Fällen jedoch nur einen kleinen bis sehr kleinen Teil ausmachen. Indianerreservate bestehen außer in Kanada und den USA beispielsweise auch in Belize, Costa Rica, Ecuador, Guyana, Nicaragua, Bolivien, Kolumbien, Panama, Peru, Venezuela, Argentinien und Brasilien. Überwiegend wurden diese Territorien im 19. Jahrhundert eingerichtet. Die meisten und flächenmäßig größten US-Reservate befinden sich in den Gebirgsstaaten Arizona, Utah und Montana sowie in South Dakota. In Kanada sind die Reservate auf über 3.000 Einheiten verstreut.

[12] Aus gegebenem Anlass stellt der Autor klar, dass er mit der hier angeführten Nagetiergattung aus der Gruppe der Altweltmäuse (lat. Murinae) keine wie immer gearteten politisch unkorrekten Assoziationen evozieren möchte, sondern ausschließlich ein Dichterzitat wiedergibt.

[13] Die „Stiftung für politische Innovation“, frz. „Fondation pour l‘innovation politique“ bzw. „Fondapol“, wurde 2004 in Frankreich vom Jacques-Chirac-Berater Jérôme Monod ins Leben gerufen und sieht sich als liberaler Think-Tank für soziale, erzieherische und europäische Themen.

[14] https://www.welt.de/politik/deutschland/plus192533377/Sehnsucht-nach-Israel-Warum-junge-Juden-Deutschland-verlassen.html).

[15] Die Danwei, wörtlich übersetzt „Arbeitseinheit“, war nach der Familie die kleinste soziale Einheit in der Volksrepublik China. Wenn Unternehmen ihren Mitarbeitern Werkssiedlungen zur Verfügung stellen, ist eine wesentliche Bedingung der Danwei schon erfüllt, nämlich die Einheit von Wohnen und Arbeiten. Eine Universitätsfakultät bildete ebenfalls eine Danwei. Ländliche Gemeinden oder Dörfer wurden niemals als Danwei betrachtet, staatliche Fabriken hingegen schon, auch wenn sie im ländlichen Raum lagen. Charakteristisch war die Aufhebung der Anonymität. Die Danwei sollte Identität stiften: Am Telefon meldete man sich immer zunächst mit dem Namen der Danwei, dann erst mit dem eigenen Namen. Die Danwei war nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern auch eine soziale und politische Einheit, die das Leben ihrer Mitglieder umfassend regelte und kontrollierte. Die Danwei übernahm eine Reihe von Wohlfahrtsfunktionen, wie z. B. Alters- und medizinische Versorgung, politische und auch soziale Kontrolle bis hin zur Partnerwahl. Die wichtigste Wohlfahrtsfunktion der Danwei war die lebenslange Arbeitsgarantie.

[16] Bereits 2004 erklärte der Internationale Gerichtshof in einem von der UN-Vollversammlung in Auftrag gegebenen und von Israel ignorierten Gutachten, dass der Judenstaat mit dem Bau dieser Anlagen gegen Völkerrecht verstoße.

[17] https://www.researchgate.net/publication/248974366_The_Rise_of_Gated_Communities_in_Israel_Reflections_on_Changing_Urban_Governance_in_a_Neo-Liberal_Era)

[18] https://www.suedwind-magazin.at/grenzen-ein-mal-grenze-und-zurueck

[19] https://diepresse.com/home/leben/reise/3803480/Am-Arlberg-funkeln-die-Sterne):

[20] www.pi-news.net/2018/12/wissenschaftler-vortrag-in-schweden-nein-danke-eher-noch-in-nigeria/

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Bearbeitungsstand: Freitag, 24. Mai 2019

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